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10:43:09 - HFF MÜNCHEN | KOMPETENZMAGAZIN

Perspektivwechsel| HFF 25 Film. Das hat sehr viel Freude ge- macht, er hatte interessante Ideen, wollte den Film in der simpelsten, aber perfektesten Art und Weise do- kumentieren. Wir haben auf 65mm gedreht, und es ging um das Licht. Das Thema war: Die sanfte Schminke des Lichts. Ist diese Rückkehr zur Einfachheit auch das Prinzip in Ihrer Arbeit an den Filmhochschulen? Ganz genau. Bei dem Projekt mit Kluge in München haben auch fünf- zehn Studenten der HFF mitgearbei- tet, ganz intensiv, in den Semester­ ferien. Das Interesse und der Einsatz der Studenten sind wirklich groß, die sind sehr stark motiviert. Das gilt für München wie Berlin, wo ich Seminare machte – und im Januar werde ich eins in Ludwigsburg machen. Sie lehren dabei nicht nur die technischen Aspekte und Probleme der Kameraarbeit, Sie beschäftigen sich immer auch mit den Problemen des filmischen Erzählens. Das ist bei mir immer so, dass ich Tech­nik nie ohne Inhalte vermittle. Es geht stets darum, dass man eine Ge- schichte hat, die man mit Bildern er- zählen möchte. Von dieser Geschichte aus werden die technischen Möglich- keiten und Variationen entschieden – Sie haben sich voriges Jahr, nach „The Departed“, vom Kino zurück­ gezogen, von den großen amerikani- schen Produktionen. Bei den kleinen Geschichten ist Ihre Aktivität aber unvermindert – zum Beispiel haben Sie mit Alexander Kluge einige seiner Minutenfilme gemacht, ein Genre, das er erfunden hat und mit erstaunlicher Konsequenz prakti- ziert: kurze intensive Studien, die sich auf einzelne, oft wenig beachtete Details konzentrieren. Der bekannteste war wohl der ver­ wesende Hase, den er vor zwei Jahren Schlingensief für dessen Parsifal- Projektionswand in Bayreuth ge- schenkt hat ... Was wir gemeinsam drehten, war für das Filmfestival in Venedig – Kluge sollte etwas machen darüber, wie das weitergeht im Kino – digital oder Die sanfte Schminke des Lichts „Ich vermittle Technik nie ohne Inhalte“ Interview mit Kameramann Michael Ballhaus, geführt von Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung angefangen mit der Frage, ob man etwas auf Film dreht oder mit einer digitalen Kamera. Welche Geschichte man mit dem einen Medium erzählen kann, welche mit dem anderen. Gibt es angesichts der rasanten Ent­wicklung im digitalen Bereich denn noch eine Zukunft für die Arbeit im Bereich der großen Studioproduktion? Klar, der Großteil der Arbeit in diesem Beruf wird in Zukunft der digitale Bereich sein. Aber daneben wird es durchaus die Arbeit mit Film geben. Arri hat gerade eine neue 16mm-Kamera herausgebracht, die hat einen ganz enormen Erfolg, hauptsächlich bei Fernsehanstalten. Die Fernsehanstalten arbeiten zwar viel digital, aber sie sind sich noch nicht klar, wie lange sich diese digi­ talen Daten überhaupt halten, wie sie sich speichern lassen und was das Speichern eigentlich kostet. Wenn man diese Daten auf einer Festplatte ablegt, wie sieht diese dann in zehn Jahren aus, und haben wir noch das Gerät, um sie abzulesen? … Die Ent- wicklung ist da ganz unglaublich. Wenn Sie auf Film drehen, kommt das Material in den Bunker und hält nicht zehn Jahre, sondern zwanzig oder dreißig. Digital wird man also vor allem das tägliche Material Am Set von „Gangs of New York“ (links)

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